Nach den gestrigen tollen Erfahrungen mit den Golden Bambus Lemuren, wollen wir heute in Richtung Antananarivo fahren, um dann in der kommenden Woche Madagaskars Ostküste zu erkunden. Doch bevor wir heute weiter in Richtung Hauptstadt fahren, heißt es erst einmal:
Happy Birthday, Amrei
Seinen Geburtstag auf Madagaskar verbringen zu dürfen und dann noch an so einem traufhaft schönen Fleckchen Erde wie Ranomafana, ist natürlich ein Privileg. Selbst wenn das Geburtstags-Frühstück auf der „Roten Insel“, wie Madagaskar aufgrund seiner oftmals rötlichen Erde genannt wird, nicht unbedingt üppig ausfällt: Tee mit Baguette und Orangenmarmelade.

Bevor wir aber unser Übernachtungsquartier verlassen, machen wir noch einen kurzen Abstecher ein paar 100 Meter abwärts zum Fluss, wo wir uns neben dem Wasserfall noch eine Art „Opferstätte“ ansehen, die von den Bungalow-Besitzern angelegt wurde, um für florierende Geschäfte und den Schutz des Hab & Guts Opfergaben für die Götter bereitstellen zu können. Ein etwas mystischer Ort, dessen Eingang mit einem Zebu-Totenkopf markiert ist und ein paar leicht angefaulte Holzskulpturen in einer Höhle beherbergt.
Reisfelder & Freiluftküche
Wir entscheiden uns nicht die gleiche Strecke wie am Vortag zurück zur Hauptstraße zu nehmen, sondern die etwas kürzere Strecke Richtung Norden zu nehmen. Ein Fehler, wie sich herausstellt, da wir in kürzester Zeit auf einer nur schleichend befahrbaren Piste landen, die von Kilometer zu Kilometer schlechter wird. So zuckeln wir mit rund 15 km/h der Hauptstraße entgegen, fahren an idyllisch gelegenen Reisfeldern vorbei und immer wieder durch kleine verschlafene Dörfer. Ein kleiner Trost für die schlechten Straßenverhältnisse.

Zurück auf der geteerten Hauptstraße versuchen wir zügig die noch gut 350 vor uns liegenden Kilometer hinter uns zu bringen. Wir halten immer mal wieder am Straßenrand, um Obst zu kaufen. Zum Beispiel gibt es süß schmeckende Physalis zu sehr günstigen Preisen (500g kosten nicht einmal einen Euro).

Nach einigen Kilometern tauchen ganz viele bunte Stände am Straßenrand auf. Die Verkäufer bieten kunterbunte Spielzeug-Autos & -Lastwagen aus Holz an, die sie vor Ort schnitzen und dann nach Lust und Laune anpinseln. Meist liefern die vorbeifahrenden Autos und LKWs die Vorlage für die Bemalung, weshalb sich unter den Spielwaren Coca Cola Trucks, Tanklaster und LKWs mit den Schriftzügen der örtlichen Bier- & Wasserlieferanten wiederfinden. Auch wir entscheiden uns hier ein paar Souvenirs zu kaufen und holen uns einen THB-Laster (THB ist die bekannteste Biermarke des Landes) und einen Bulldog mit einer EAU VIVE Aufschrift (Wasserhersteller) bei einer der freundlichen Verkäuferinnen, die gerade den Pinsel schwingt, um einen Cola-Laster zu bemalen.

Für unsere Mittagspause suchen wir uns schließlich ein Fleckchen leicht abseits der Hauptstraße mit Blick auf die Reisfelder. Wenn das keine Freiluftküche ist, dann weiß ich auch nicht:

Am späten Nachmittag kommen wir schließlich an unserem Tagesziel an – das Hotel „Le Carat“ kurz vor „Tana“, das als Freizeitparadies für Einheimische gilt. Da es Sonntag ist und die Wochenendausflügler aus der Hauptstadt schon abgereist sind, scheinen wir die einzigen Gäste im riesigen Hotelkomplex zu sein, der malerisch an einem kleinen See gelegen ist.
Da wir leider nicht campen dürfen, beziehen wir ein Hotelzimmer und springen noch kurz vor Sonnenuntergang in den Pool – einen schöneren Abschluss für einen gelungenen Geburtstag könnte man sich nicht wünschen.
