Madagaskar – Tag 8: Lac Andraikiba

Nach unserem Abstecher an die Westküste geht’s heute wieder zurück ins Landesinnere. Ein langer Transfer-Tag steht erneut an. Doch das Ziel klingt vielversprechend: Der Lac Andraikiba kurz vor Antsirabe soll unsere heutige Destination sein.

Autowerkstatt – Klappe die Zweite

Nachdem wir früh morgens unser Zelt zusammengepackt haben, fahren wir mit unserem Padgy in Richtung Morondava, um dort nach kurzem Tankstopp die 500km Strecke des heutigen Tages zu meistern. Doch wir erleben ein Déjà-vu: Unser Pajero klappert und kracht, als er über die buckelige Piste kurvt. Ein kurzer Blick unters Auto zeigt: Ein Unterbodenblech hat sich gelöst und hängt nur noch mit einer Schraube unterm Auto – die restlichen vier Schrauben haben sich scheints entschieden uns nicht weiter durch Madagaskar zu begleiten. Unser Glück, dass wir bereits eine vertrauenswürdige Werkstatt in Morondava kennen. Die Jungs von der Werkstatt staunen nicht schlecht, als sie uns nach 3 Tagen wieder auf den Hof rollen sehen. Erleichterung macht sich auf ihren Gesichtern breit, als sie hören, dass es sich dieses Mal nicht um unseren Tank, sondern um ein loses Blech handelt. In diesem Zuge lassen wir auch unser Nummernschild, das sich ebenfalls langsam zu verabschieden droht, wieder befestigen. Nach einer kurzen Reparatur-Pause kanns also weitergehen.

Kurzer Mittagssnack in Miandrivazo

Mittags machen wir in Miandrivazo Halt. Nachdem wir uns durch die engen Gassen vorbei an etlichen Verkaufsständen, Fußgängern, Kühen und anderen Tieren geschlängelt haben, stellen wir enttäuscht fest, dass das kleinen Restaurant, das in unserem Reisführer als empfehlenswert beschrieben war, geschlossen hat. Wir beschließen stattdessen Schmalzgebäck an den örtlichen Ständen zu kaufen. Eine bunte Mischung aus frittiertem Gemüse, Fleisch, Zwiebeln und Teig wird in kleine Plastiktüten gewickelt. Ein leckerer Mittagssnack für nicht einmal einen Euro.

Weiter geht’s durch tolle Landschaften & vorbei an Goldschöpfern, die mit langen Holzknüppeln kleine Gesteinsbrocken aus dem Boden stampfen, die dann von Frauen und Kindern mit großen Sieben im Wasser gewaschen werden. Immer in der Hoffnung, dass am Ende ein bisschen Gold im Sieb hängen bleibt. Ein Knochenjob, der scheinbar nur den örtlichen Bürgermeister reich zu machen scheint.

Campen am Lac Andraikiba

Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich unser Tagesziel: Den See Lac Andraikiba. Die Zimmer des dort gelegenen Hotels überzeugen uns leider nicht – das eigene Zelt scheint komfortabler zu sein. Vor allem das fehlende Moskitonetz in den Zimmern bei einer Übernachtung direkt am See erscheint uns bei der überall vorherrschenden Malaria-Gefahr nicht sonderlich erstrebenswert. Nach langem Hin- & Her und mehrfachen Anrufen bei der Hotelbesitzerin wird uns mitgeteilt, dass das Campen im Vorgarten des Hotels in Ordnung ist – auch wenn das bisher noch nie jemand gemacht hat. Wir scheinen die einzigen Gäste an diesem Abend zu sein und entsprechend liebevoll umsorgt werden wir von den Angestellten. Man hilft uns das Zelt aufzustellen, uns wird Seife zum Zelt gebracht und auch sonst versucht man uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Nachdem wir Abendessen bestellt haben – Fisch mit Reis & Orangen-Ente – machen wir noch einen kurzen Spaziergang zum See. Bei Sonnenuntergang beobachten wir die Fischer auf dem See und genießen den romantischen Blick aufs Wasser. Nach unserem Spaziergang genießen wir unser Abendessen & verschwinden dann ziemlich schnell in unserem Zelt.