Ankunft am Airport in Tana oder für alle, die gerne Zungenbrecher mögen: ANTANANARIVO, der Hauptstadt von Madagaskar. Nach langem Flug landen wir mit der letzten Maschine (es gibt meines Wissens maximal drei am Tag!) spät abends in Tana. Doch am Flughafen ankommen und aus dem Flughafen rauskommen sind hier zwei grundlegend unterschiedliche Dinge: Das madagassische Chaos in Kombination mit afrikanischer Gelassenheit empfängt uns und zwingt uns gleich zu Anfang unsere europäische Ungeduld und die leicht zu stressende Mentalität hinter uns zu lassen und uns dem entschleunigten Lebensstil, der uns hier die nächsten drei Wochen begleiten wird, anzupassen.
TONGA SOA – HERZLICH WILLKOMMEN
Das gelingt leider nicht allen 200 Passagieren, die mit uns einreisen wollen. So schafft es Sieglinde (bald von uns liebevoll „Aggro-Kampfigel“ getauft) mit modischem Kurzhaar-Kampffrisur und überdimensional großem Rucksack sich immer wieder so rücksichtsvoll umzudrehen, dass sie die Umstehenden freiwillig überholen lassen. Sieglinde und ihre deutsche Reisegruppe, die einen verdächtig an Tommy Jauds‘ Roman „Hummeldumm“ erinnern, werden wir immer mal wieder in Madagaskar begegnen. Unnötig zu erwähnen, dass wir entsprechenden Sicherheitsabstand um diese doch sehr einzigartige Reisegruppe machen werden.
Kaum haben wir uns erfolgreich gegen „Aggro-Kampfigel“ verteidigt, schon erwartet uns die nächste Einreise-Hürde. Ein Beamter sammelt nach optionalem Ausweis-Check, Fingerabdruck und Visum-Antrags Abgabe sämtliche Ausweise der Einreisenden ein und legt sie auf einen gefährlich schwankenden hohen Stapel. Dieser wird stoisch von zwei weiteren Kollegen Stück für Stück abgearbeitet. Dabei hat der eine die Aufgabe den Stempel in den Pass zu drücken, während der andere laut den Namen des Passbesitzers ausruft – oder zumindest versucht diesen auszusprechen. Datenschutz oder gar das Vermeiden von falsch herausgegebenen Pässen – Fehlanzeige.
MORA MORA – Immer mit der Ruhe
So kommt es, dass wir geschlagene 3 Stunden brauchen, um letztendlich mit unseren Koffern den Flughafen zu verlassen. Gerädert, aber auch deutlich „entschleunigt“ und auf die kommenden drei Wochen madagassische Gelassenheit eingestimmt, werden wir von einem klapprigen Taxi zum „Green Palace“ Hotel gebracht.